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Corona trifft Arbeitsmarkt enorm

Seit dem 16. März 2020 leben wir zur Corona-Bekämpfung im Lockdown. Viele Läden, Dienstleistungen, Lokale etc. sind geschlossen. Die Corona-Massnahmen treffen die Wirtschaft schwer. Wie schwer, wird durch die ersten Zahlen der Arbeitslosenversicherung nun langsam sichtbar.

Quelle: SECO - Arbeitsmarktsituation März 2020

 

Die obige Grafik zeigt den Anstieg der Arbeitslosigkeit alleine im März 2020. Im Vergleich zum Vormonat ist ein Anstieg von 15% zu verzeichnen. Weiter wird berichtet, dass im Moment bis zu 2'000 Neuanmeldungen beim RAV jeden Tag eingehen. Dabei handelt es sich oft auch um qualifizierte Arbeitnehmende, deren Unternehmen aufgrund der Corona-Beschränkungen Kündigungen vornehmen mussten.

 

Neben der Arbeitslosigkeit stehen viele Personen in Kurzarbeit. Bekanntlich ist das Ziel der Kurzarbeit die Vermeidung von Massenentlassungen. Angesichts der enormen Zahlen von 1.3 Mio. Anmeldungen für den Monat April 2020 ist auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft zu hoffen. Denn die Zahlen zeigen auch, sollte dies nicht eintreffen, droht noch eine viel stärker Anstieg der Arbeitslosigkeit, da die Kurzarbeit nur ein temporäres Hilfsmittel ist.

Meines Erachtens bleibt aktuell zu hoffen, dass die Erholung so schnell kommt, wie der Schock durch die Massnahmen. Dies muss insbesondere gelten, als dass nachweislich bekannt ist, dass die Wiedereingliederung nach wenigen Monaten Arbeitslosigkeit erschwert ist. Auch begünstigt Arbeitslosigkeit langfristig das Entstehen von gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die Überflutung des Arbeitsmarktes mit gut qualifizierten Arbeitskräften erschwert zudem die Situation derjenigen Personen, die bereits vor Corona Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt hatten: ältere Personen, weniger gut qualifizierte Personen und Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Dies wird zur Herausforderung sämtlicher Sozialversicherungszweige (bishin zur Sozialhilfe), weshalb rasch und effizient über Unterstützungsmöglichkeiten nachgedacht werden muss.

 

Jana Renker, 20.04.2020